Eine Reise nach Kambodscha gewinnt zunehmend an Beliebtheit, insbesondere bei Familien mit Kindern. Und das aus gutem Grund! Das Land ist äußerst kinderfreundlich und bietet ein sehr gutes Gesundheitssystem für Touristen. Mit den ganzjährig angenehmen warmen Temperaturen, den im Vergleich zu Deutschland deutlich niedrigeren Lebenshaltungskosten sowie einer Fülle an faszinierenden Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten sowie der spannenden Kultur ist Kambodscha ein ideales Reiseziel für Familien mit Babys und Kleinkindern.
Bevor wir uns mit unserer damals 11 Monate alten Tochter ins Abenteuer Elternzeit in Kambodscha stürzten, hatten wir natürlich unzählige Fragen, Unsicherheiten sowie Bedenken, ob alles so funktionieren würde, wie wir es uns ungefähr vorgestellt hatten.
Rückblickend können wir mit voller Überzeugung sagen, dass unsere anfänglichen Unsicherheiten und Bedenken völlig unbegründet waren. Die Zeit, die wir mit unserem Baby in Kambodscha verbracht haben, war wundervoll. Abgesehen davon, dass wir beim nächsten Mal defintiv länger bleiben würden, würden wir alles genauso wieder machen!
Falls du nun darüber nachdenkst, ob du ebenfalls das Abenteuer mit Baby nach Kambodscha wagen solltest, möchten wir in diesem Beitrag gerne unsere Erfahrungen mit dir teilen. Er soll dir helfen deine offenen Fragen zu beantworten sowie dir ein wenig die Angst und gegebenenfalls die Bedenken vor solch einer Reise zu nehmen. Idealerweise können wir dich damit zusätzlich bei deiner anschließenden Reiseplanung unterstützen.
Die Entscheidung, ob du dein Baby zusätzlich impfen lässt, liegt allein bei dir. Unter Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte musst du als Elternteil die Vor- und Nachteile einer (Nicht-) Impfung für dein Kind abwägen und die Verantwortung dafür übernehmen.
Zu den gängigsten Zusatzimpfungen gehören Impfungen gegen Typhus, Japanische Enzephalitis, Tollwut sowie Hepatitis A.
Wir haben uns damals nach Rücksprache mit unserem Kinderarzt dazu entschieden, keine zusätzlichen Impfungen außerhalb der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Deutschland durchzuführen, da unsere Tochter zum Beginn unserer 5-monatigen Elternzeitreise durch Südostasien erst 8 Monate alt war.
Bevor wir unsere längere Elternzeitreise antraten, stellten wir sicher, dass alle U-Untersuchungen, die für den Zeitraum anstanden, von unserem Kinderarzt durchgeführt wurden. Da wir die U5 bereits mit etwa 7 Monaten hatten, war die nächste Untersuchung erst wieder um den ersten Geburtstag geplant. Somit mussten wir während unserer insgesamt fünfmonatigen Elternzeit in Südostasien keinen Kinderarzt aufsuchen.
Sollte während deiner Reise eine U-Untersuchung anstehen, empfehlen wir dir, frühzeitig mit deinem Kinderarzt zu klären, ob es möglich ist, diese gegebenenfalls etwas vorzuverlegen oder nach deiner Rückkehr durchzuführen.
Unser Tipp: Für den Fall eines medizinischen Notfalls im Ausland empfehlen wir dir, das U-Heft digital auf einem USB-Stick oder einer Festplatte zu speichern. Somit musst du nicht das gesamte Untersuchungsheft mitnehmen.
Generell empfehlen wir bei einer Rundreise, zumindest die ersten Unterkünfte bereits vor der Abreise zuhause zu buchen. Dies erspart dir nach der Ankunft mit Jetlag und Baby die zusätzliche Belastung, noch nach einer passenden Unterkunft suchen zu müssen.
Die weiteren Unterkünfte haben wir immer mit einer Stornierungsoption gebucht, für den Fall, dass unsere Tochter krank wird und wir an diesem Tag nicht weiterreisen können (was zum Glück nie passiert ist).
Was die Ausstattung der Unterkunft betrifft, haben wir neben einer Klimaanlage, eigenem Badezimmer und ausreichend Platz immer besonders darauf geachtet, dass sie über einen Balkon oder eine Veranda verfügt. Dadurch waren wir abends nicht an das dunkle Zimmer mit unserem schlafenden Baby gebunden. Dank unseres Babyphones mit Kamera hatten wir unsere Tochter stets gut im Blick und konnten schnell bei ihr sein, falls sie aufwacht.
Zudem haben wir darauf geachtet, dass die Unterkünfte, wenn möglich über einen Swimmingpool verfügen, da unsere Tochter eine echte “Wasserratte” ist. Sie genoss es, sich vor oder nach unserem Sightseeing-Programm im Pool abzukühlen und zu planschen.
Um lange Anfahrtswege zu vermeiden, haben wir tsets darauf geachtet, dass die Unterkunft relativ zentral gelegen ist und sich in der Nähe der Sehenswürdigkeiten/Aktivitäten befindet, die wir uns im Voraus rausgesucht hatten.
In Kambodscha gibt es ein umfassendes und vielfältiges Angebot an Hotels und Unterkünften. Von Hostels und Low-Budget-Hotels über erschwingliche Mittelklassehotels bis hin zu luxuriösen All-Inclusive-Unterkünften ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Neben der Menge an Hotels gibt es natürlich auch noch mehr als genügend Unterkünfte wie beispielsweise Apartments zur Selbstversorgung. Auf den Plattformen wie Airbnb oder Booking findest du mit Sicherheit die passende Unterkunft für deine Bedürfnisse.
Hier eine kleine Übersicht der für uns schönsten und komfortabelsten Unterkünfte:
Gut zu wissen: Bei der Suche und Buchung von Unterkünften haben wir immer nur zwei Erwachsene angegeben, da Kinder bis zum Alter von 2 Jahren in der Regel kostenlos übernachten dürfen.
Was haben wir uns für Gedanken vor unserem ersten Langstreckenflug mit Baby gemacht. Wird sie den Druckausgleich gut hinbekommen (funktioniert übrigens mit einem Schnuller sehr gut), wird sie schlafen und wie wir sie die lange Zeit auf engstem Raum beschäftigen könnten (sie krabbelte zu diesem Zeitpunkt schon). Außerdem machten wir uns Gedanken darüber, wie unsere Sitznachbarn reagieren würden, wenn sie häufig oder längere Zeit weinen würde. Am Ende stellte sich heraus, dass alles halb so wild war. Wir kamen zwar erschöpft am Ziel an, da sie fast pausenlos unsere Aufmerksamkeit erforderte, was uns jedoch bereits im Voraus klar war.
Generell sollte man sich als Eltern öfter ins Gedächtnis rufen, sich zu entspannen, denn meistens spiegelt sich die Ruhe der Eltern in ihren Kindern wider. Versuche daher den Flug nicht als Hürde zu sehen, sondern bereits als Teil deiner Reise.
Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren benötigen im Flugzeug keinen eigenen Sitzplatz, doch aus Bequemlichkeit entscheiden sich viele Eltern dafür, einen zusätzlichen Platz zu buchen. Wir haben sowohl für Langstrecken- als auch für Kurzstreckenflüge nie einen eigenen Sitzplatz für unsere Tochter gebucht, sondern sie immer auf unseren Schoß genommen. Bei Start und Landung haben wir sie mit einem Loop Belt der Airline gesichert, dies ist ein extra Gurt, der am Gurt der Eltern befestigt wird – für uns war das völlig ausreichend.
Unser Tipp: Manchmal kann es günstiger sein, zwei Plätze in der Business Class zu buchen anstatt drei Plätze (für Eltern und Kind) in der Economy Class. Das war bei uns zum Beispiel auf der Strecke von München nach Bangkok der Fall.
Beim Thema Spielzeug möchten wir keine konkreten Empfehlungen abgeben, da jedes Kind in seiner Entwicklung individuell ist. Wir können lediglich berichten, was wir für unsere Tochter dabei hatten und womit sie zumindest für einige Zeit gut beschäftigt war.
Mit 8 Monaten waren für sie Bücher mit Gesichtern, eine kleine Puppe (besonders das Gesicht), Rasseln, Spinner-Spielzeug, bunte Stapelwürfel, etwas Sandspielzeug und alles, was Mama und Papa in der Hand hatten, besonders interessant. Zudem fand sie es äußerst spannend, sämtliche Beutel und Taschen von uns auszuräumen.
Zum Essen hatten wir über einen Liter Wasser für die Flaschennahrung sowie zwei Gläschen dabei.
Wir wurden zwar an der Sicherheitskontrolle kontrolliert, als sie jedoch unsere Tochter sahen, gaben sie uns unsere Tasche ohne Rückfragen zurück.
Während des Fluges wurde uns mehrmals angeboten, sowohl die Flasche als auch die Gläser aufzuwärmen. Insgesamt haben wir festgestellt, dass das Servicepersonal an Bord äußerst zuvorkommend mit den kleinsten Passagieren und ihren Bedürfnissen umgeht.
In Kambodscha musst du dir bei einem medizinischen Notfall keine Sorgen machen, dich von einem Arzt oder in einer Klinik behandeln zu lassen. Insbesondere in den touristischen Zentren wie Siem Reap oder Phnom Penh entsprechen die Arztpraxen und Kliniken für Touristen dem westlichen Standard. Sie sind teilweise sogar moderner als in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Daher ist es im Ernstfall ratsam, lieber einmal mehr ärztlichen Rat einzuholen, besonders wenn es um die Gesundheit deines Babys geht.
Das Angebot in den Apotheken ist ebenfalls sehr umfangreich und vor allem preiswert. Du wirst hier mit Sicherheit alles finden, was du benötigst. Eine Verschreibungspflicht für Arzneimittel, wie du sie aus Deutschland kennst, existiert hier nicht.
Neben einer schnellen medizinischen Behandlung darf die Bezahlung der Kosten für diese Behandlung sowie Medikamente nicht außer Acht gelassen werden, denn dies ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Diese Kosten werden nicht von den deutschen gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. Deshalb war für uns der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung im Voraus unverzichtbar.
Über Check24 haben wir die Versicherungen verglichen und anschließend die für uns passende abgeschlossen.
Die Versicherung kostet in der Regel nur einen geringen Betrag pro Jahr und im Ernstfall ist sie jeden Euro wert.
Unser Tipp: Achte beim Abschluss unbedingt darauf, dass ein Vollschutz ohne Summenbeschränkung sowie im Fall einer schweren Erkrankung der Rücktransport inbegriffen ist! Zudem ist es wichtig, alle Belege der medizinischen Behandlung sowie die Quittungen für benötigte Medikamente, für die du in Vorkasse getreten bist, aufzubewahren, um diese im Anschluss bei deiner Versicherung geltend machen zu können bzw. einen Nachweis darüber zu haben.
Alle weiteren Infos haben wir in unserem separaten Beitrag „Kambodscha Reiseplanung – Tipps & Allgemeines für deine Traumreise“ festgehalten.
Über dieses Thema haben wir uns vermutlich im Voraus die meisten Gedanken gemacht und recherchiert. Neben der Flaschennahrung hatten wir bereits mit Beikost (Baby-led Weaning + Obstgläschen) begonnen. Dadurch stellten wir uns sowohl die Frage, ob es das passende Milchpulver gibt, als auch nach gesunden, altersgerechten Speisen für unsere Tochter und falls ja, wo wir diese bekommen konnten.
Eine Auswahl an Milchpulvern, Breipulvern (meist auf Reisbasis), Quetschies sowie gelegentlich ein paar Obstgläschen (sehr kleine Auswahl) findest du in den großen Supermärkten sowie in speziellen Babyshops. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Milchpulver in Kambodscha extrem teuer ist. Der Preis pro Packung/Dose fängt hier meist bei 10€ an. Besonders schockierend war der Preis für Aptamil mit 34 € pro Dose. Zum Glück hatten wir durch Zufall im Voraus gelesen, wie teuer die Preise dort sind und haben daher genügend Milchpulver für unseren Aufenthalt in Kambodscha dabeigehabt.
Was es hingegen nicht gibt, ist PRE-Nahrung, da die Milchnahrung in Kambodscha mit der in Deutschland vergleichbaren Folgemilch beginnt. Solltest du dein Baby ausschließlich mit PRE-Nahrung versorgen wollen, solltest du diese ebenfalls besser von zuhause mitbringen. Auch wenn dich die hohen Preise nicht abschrecken, empfehlen wir dir, zumindest für den Anfang Nahrung von zuhause mitzunehmen, um deinen kleinen Schatz langsam an die dortige Nahrung/Milchpulver zu gewöhnen. Du darfst nicht außer Acht lassen, dass dein Baby vermutlich mit Jetlag, den hohen Temperaturen und den vielen neuen Reizen erst einmal genug zu tun hat.
Wer das Essen für sein Baby gerne selbst zubereitet, findet in den Supermärkten nahezu alle Basics, die es auch in Deutschland gibt: Haferflocken, Nudeln, Reis, Kartoffeln, frisches Fleisch, Naturjoghurt ohne Zucker, eine große Auswahl an Obst und vieles mehr. Der einzige Nachteil dabei ist, dass man eine Unterkunft mit Küche benötigt, was die Auswahl an Unterkünften möglicherweise etwas einschränken kann.
Generell galt für uns – nicht nur in Kambodscha, sondern während unserer gesamten Reise durch Südostasien – die Devise “Boil it, cook it, peel it, or forget it“. Getrunken haben wir nur gekauftes Wasser und niemals Leitungswasser.
Die Trinkflaschen unserer Tochter haben wir natürlich mit Leitungswasser gewaschen, jedoch regelmäßig mit kochendem Wasser ausgespült bzw. abgekocht.
Windeln und Feuchttücher gibt es in Kambodscha zur Genüge. In größeren Supermärkten und Babyshops findest du eine Auswahl an verschiedenen Windeln. Wenn du nach einer vergleichbaren „Pampers-Qualität“ suchst, empfehlen wir dir, die Windeln der Marke Mamypoko auszuprobieren.
Wer Windeln mit seitlichen Tapes bevorzugt, wie sie in Deutschland üblich sind, sollte beim Kauf unbedingt darauf achten, da die Mehrheit der verfügbaren Windeln Windel-Pants sind. Für uns war das anfangs eine kurze Umstellung, aber wir haben uns schnell daran gewöhnt. Generell würden wir behaupten, dass die Preise für Windeln in Kambodscha eher hoch sind, glücklicherweise aber nicht so teuer wie das Milchpulver. Um die Urlaubskasse zu schonen, bringst du dir am besten einen kleinen Windelvorrat von zuhause mit.
In Kambodscha sind Schwimmwindeln praktisch nicht erhältlich. Daher empfehlen wir dir, eine wiederverwendbare Schwimmwindel aus Deutschland mitzubringen.
Wickeltische sind außerhalb der großen Einkaufszentren in der Hauptstadt selten zu finden. Deshalb haben wir oft improvisiert und schnell im Restaurant in einer ruhigen Ecke, in einer ruhigen Seitenstraße oder auf einer Parkbank gewickelt. Not macht erfinderisch. Umso dankbar waren wir in diesen Situationen über unsere abwaschbare Wickelunterlage, die sich als echter Allrounder und Must-have entpuppte.
Das Waschen von Wäsche ist in Kambodscha unkompliziert. In den Städten findet man viele Wäscheservices (Laundry Service). Da man mit Baby häufig Wäsche waschen muss, haben wir den Wäscheservice in der Regel ein- bis zweimal pro Woche in Anspruch genommen. Unser Fazit: Wie in Deutschland gibt es auch hier sowohl gute als auch weniger gute Wäschereien. In der Regel wurde unsere Wäsche jedoch gut gereinigt, behielt ihre Farbe und roch meist nicht nach starken Duftstoffen. Die Abrechnung erfolgt dabei in der Regel nach Gewicht.
Das Thema Sonnen- und Mückenschutz wird bei Kleinkindern oft nicht stark diskutiert, da sie einfach eingecremt oder eingesprüht werden. Bei Babys hingegen gehen die Meinungen hierzu öfter auseinander. Für die einen kommt nur der physische Schutz wie geeignete Kleidung und Moskitonetze in Frage, während andere zusätzlich auf chemische Mittel wie Sonnencreme und Mückenspray zurückgreifen.
In Deutschland mag physischer Schutz durchaus ausreichend sein. In den Tropen hingegen war er für uns nicht ausreichend genug. Von morgens bis abends schien meist die Sonne. Natürlich nutzten wir jedes Schattenplätzchen und vermieden die Mittagssonne. Dennoch war es nicht immer möglich, unsere Tochter nur im Schatten spielen zu lassen. Allein beim Planschen im Meer oder am Strand war sie praktisch immer der Sonne ausgesetzt.
Dasselbe war der Fall, wenn wir unterwegs waren. Im Buggy als auch in der Trage war sie immer der Sonne ausgesetzt, obwohl wir sie zusätzlich mit einem dünnen Tuch bedeckt hatten. Aus diesem Grund haben wir sie eingecremt, wann immer wir es für notwendig hielten. Lange Kleidung kam für uns nur abends infrage, da wir tagsüber selbst luftige Kleidung als zu warm empfanden und unserer Tochter das nicht zumuten wollten. Selbst mit einem kurzärmeligen Body bekleidet schwitzte sie oft stark.
Im Wasser trug sie zusätzlich längere UV-Badekleidung. Etwas, auf das wir nicht mehr verzichten möchten, ist ihre Baby-Sonnenbrille. Anfangs hatten wir Bedenken, dass sie sie nicht lange tragen würde. Doch anscheinend waren ihr, wie uns auch, die Lichtverhältnisse oftmals viel zu grell, sodass sie die Sonnenbrille aufbehielt und es ihr sogar richtig Freude bereitete. Für den passenden Sitz sorgte das dazugehörige Gummiband.
Um das Risiko einer Dengue- oder Malariainfektion zu reduzieren, haben wir sie zusätzlich mit einem Mückenschutzmittel eingesprüht oder eingecremt. Sowohl die Mückenschutzlotion als auch das Spray haben wir vor Ort gekauft. Diese sind praktisch in fast jedem Supermarkt erhältlich. In einigen Restaurants bot uns das Personal auch Mückenschutzspray an, was darauf schließen lässt, dass sie es ebenfalls nutzen.
Wir hatten sowohl einen leichten und kompakten Reisebuggy als auch eine Trage dabei. Diese Entscheidung erwies sich in unserem Fall als goldrichtig.
Den Reisebuggy hatten wir speziell für unsere Südostasienreise angeschafft.
Beim Kauf war es uns besonders wichtig, dass er alle für uns relevanten Funktionen erfüllte, wie etwa eine Liegeposition, ein Sonnenverdeck und einen geräumigen Ablagekorb. Zudem sollte er preiswert, handlich und vor allem leicht sein. Der Sportbuggy von Hauck erfüllte all diese Kriterien und erwies sich unterwegs als vielseitiger Begleiter.
Gab es mal keinen Hochstuhl, nutzten wir einfach den Buggy. Hier konnte unsere Tochter ruhig und sicher sitzen, um zu essen. Anschließend konnten wir sie dort mit Spielzeug für ein paar Minuten beschäftigen, sodass Mama und Papa einigermaßen in Ruhe essen konnten.
Da die meisten Airlines bis zu zwei Kindersperrgepäckstücke kostenlos transportieren, konnten wir den Buggy problemlos bis zur Kabine mitnehmen.
Trotz Buggy kam unsere Trage von Manduca mindestens genauso häufig zum Einsatz, wenn nicht sogar etwas öfter. Entlang der Hauptstraßen fanden wir es fast unmöglich, mit dem Kinderwagen auf den oft schlechten Gehwegen zu fahren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reizüberflutung sowie die fehlende emotionale Sicherheit für das Baby. Häufig suchte unsere Tochter aufgrund der Vielzahl neuer visueller und akustischer Eindrücke intensiv unsere Körpernähe. Die Trage war für sie von Geburt an bereits ein Ort der Sicherheit sowie des Wohlbefindens. Dies half ihr, die zahlreichen neuen Eindrücke stressfrei aufzunehmen und zu verarbeiten. Wenn es ihr zu viel wurde, konnte sie in der Trage problemlos „in Sicherheit“ ein kleines Schläfchen einlegen.
Ein großer Vorteil der Trage ist, dass sie sehr handlich und leicht ist, sie im Koffer oder Backpack nur wenig Platz benötigt und nicht sonderlich ins Gewicht fällt.
Zudem hat man im Vergleich zum Kinderwagen immer die Hände frei.
Beim Thema Fortbewegung mit Baby gehen die Meinungen oftmals sehr weit auseinander. Was aus deutscher Sicht als absolutes No-Go gilt, ist für Einwohner Kambodschas möglicherweise normal. Deshalb ist es uns an dieser Stelle besonders wichtig zu betonen, dass wir hier lediglich unsere Erfahrungen sowie Meinungen teilen. Letztendlich liegt es allein bei dir zu entscheiden, ob dies auch für dich die richtige Wahl ist.
In Kambodscha, wie auch in anderen Ländern Südostasiens ist es üblich, dass Kinder jeden Alters oft ohne Kindersitz im Auto mitfahren. Bestellst du dir ein Taxi, Grab, Bolt oder Ähnliches kannst du also davon ausgehen, dass dieses mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinen Kindersitz dabeihaben wird. In diesem Fall musst du dein Kind auf den Schoß nehmen und gut festhalten.
Das bedeutet jedoch nicht, dass es in Kambodscha keine Kindersitze gibt. Wenn du im Voraus einen Transfer buchst, sei es für längere Strecken oder zum Flughafen, bieten einige Anbieter auf Nachfrage Kindersitze an. Oftmals wird dafür eine kleine Gebühr erhoben. Das Gleiche gilt auch bei der Buchung eines Mietwagens: Auf Anfrage können Babyschalen oder Kindersitze gegen eine geringe Gebühr hinzugebucht werden.
Jeden Kindersitz, den wir erhalten haben, wurde über das 3-Punktgurt-System befestigt, da Isofix in Kambodscha nicht bekannt oder noch nicht verbreitet ist. Für uns war das völlig ausreichend.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass es sich um einfache Kindersitze bzw. Babyschalen handelt. Erwarte daher nicht denselben Komfort und die Funktionen, die du von zu Hause gewohnt bist.
Wenn dir das ein zu hohes Risiko ist, solltest du in Erwägung ziehen, deinen eigenen Kindersitz mitzubringen. Beachte jedoch, dass der Sitz möglicherweise nur kurz genutzt wird und dann ungenutzt in deiner Unterkunft steht. Solltest du mit dem Flugzeug weiterreisen, kann es zudem erforderlich sein, den Kindersitz als Sperrgepäck gegen eine zusätzliche Gebühr aufzugeben.
Was für viele vielleicht noch besorgniserregender sein mag als das Autofahren ohne Anschnallen und Kindersitz, ist das Rollerfahren mit Baby oder Kleinkind. Für die Kambodschaner ist dies jedoch völlig normal. Oft sieht man sie nicht nur mit einem Kind, sondern mit zwei oder mehr auf dem Roller, wobei die Kleinsten oft einfach auf dem Arm gehalten werden.
Zugegebenermaßen haben wir uns in Deutschland, da wir das Thema zuerst aus der deutschen Perspektive betrachteten, viele Gedanken darüber gemacht. Doch da wir selbst einen Roller besitzen und erfahrene Fahrer sind, haben wir bereits zu Hause beschlossen, dass wir, wenn wir uns vor Ort sicher fühlen und es sich richtig anfühlt, genauso wie die Einheimischen auch mit unserem Baby Roller fahren werden.
Während unserer Zeit in Kambodscha sind wir fast überall mit dem Roller unterwegs gewesen, mit Ausnahme der Hauptstadt. Wir haben keine brenzligen Situationen erlebt, da wir stets vorausschauend und sehr verantwortungsbewusst gefahren sind. Bei Einbruch der Dämmerung haben wir, wenn möglich, das Rollerfahren vermieden. Unsere Tochter war immer in einer Trage und "saß" sicher zwischen uns. Ihre Arme und Beine schützten wir vor der Sonne, indem wir ein Tuch mit Wäscheklammern an uns befestigten. Vor Ort haben wir sogar einen passenden Helm für sie gefunden, der allerdings eher als zusätzlicher Sonnenschutz diente, während das Visier vor herumfliegendem Schmutz und anderen Partikeln schützte.
Sämtliche weiteren Informationen, die du beim Mieten eines Rollers beachten solltest, sowie wichtige Hinweise zu deiner Sicherheit, sind in unserem Beitrag “Roller mieten in Kambodscha – hilfreiche Tipps & Informationen” ausführlich für dich festgehalten.
Unsere detaillierte Packliste für eine Reise mit Baby nach Kambodscha oder Südostasien haben wir in unserem Beitrag „Packliste für eine Reise mit Baby durch Asien“ zusammengestellt. Wir hoffen, dass sie dir bei deinen eigenen Reisevorbereitungen hilfreich sein kann.
Zu guter Letzt – ihr seid nicht die Einzigen, die mit Baby in Kambodscha unterwegs sind. Wir haben dort viele andere deutschsprachige Familien mit Baby und/oder Kleinkind getroffen. Unsere Tochter hatte so neben den einheimischen Babys/Kindern jede Menge deutschsprachige Spielkameraden.
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