8 tage Roadtrip auf Sardinien – unsere Tipps & Highlights

Sardinien soll die mediterrane Karibik Europas sein?
Eine lockere Kultur, einzigartige Buchten, die schönsten Sandstrände und türkisblaues Mittelmeer.
Außerdem soll es dort die leckerste Pasta sowie Wein, den feinsten Espresso und das cremigste Gelato geben. Davon mussten wir uns selbst überzeugen!

Welche Eindrücke, Erfahrungen und Highlights wir während unseres 8-tägigen Roadtrips auf Sardinen erlebt haben, haben wir in diesem Beitrag für dich zusammengeschrieben. Darum: Mach dir ein Espresso, lehn dich zurück und mach dich bereit für italienisches Dolce Vita.

TAG 1 - VON ALGHERO NACH STINTINO

Unsere Highlights: Der Parco Naturale Regionale di Porto Conte & der Strand Cala la Pelosi
Gefahrene Strecke: 49 Kilometer, 1 Stunde
Unterkunft: Park Hotel Asinara, Stintino

PARCO NATURALE REGIONALE DI PORTO CONTE

Angekommen am Flughafen Alghero im Nordwesten Sardiniens wollten wir fürs Erste keine Zeit in der Stadt verlieren (das heben wir uns für den letzten Tag auf), daher haben wir unseren Mietwagen am Flughafen abgeholt, damit der Roadtrip direkt beginnen kann.

Warum auch du auf keinen Fall auf den eigenen Mietwagen verzichten solltest und wo du diesen am besten anmietest, haben wir dir in unserem Beitrag Sardinen Tipps & Infos festgehalten.

Den ersten Stopp machen wir im ca. 25 Autominuten entfernten Parco Naturale Regionale di Porto Conte, genauer gesagt am dortigen Aussichtspunkt Capo Caccia.

Bei dem Aussichtspunkt handelt es sich nicht um eine “klassisch” durch Menschen angelegte Aussichtsplattform, sondern um ein naturbelassenes Kalksteinvorgebirge, das du nur zu Fuß erreichen kannst.
Daher musst du dein Auto auf dem vorgesehenen Parkplatz entlang der Straße stehen lassen.

Vorbei an all dem Gestrüpp sowie den spitzen, herausragenden Felsen gelangst du über mehrere Trampelpfade in wenigen Minuten vor bis an die Küste.
Dort erwartet dich ein traumhafter Blick auf das endlos erscheinende azurblaue Meer.  

Solltest du anschließend die nur wenige Minuten entfernte Grotte Grotta di Nettuno besichtigen wollen, fährst du einfach die Straße am Parkplatz weiter.
Leider konnten wir diese während unseres Aufenthaltes nicht besichtigen, da sie geschlossen war.

STINTINO

Ganz im Norden der Insel befindet sich das kleine Örtchen Stintino, welches unserer Meinung nach nicht wirklich sehenswert ist.

Doch was sich dagegen wirklich sehen lassen kann, sind die umliegenden traumhaften Strände. Ein besonderes Highlight ist der sehr flach verlaufende Strand Spiaggia La Pelosa.

In den Sommermonaten ist der Bilderbuchstrand Spiaggia La Pelosa mit dem feinen, weißen Sand und dem kristallklaren Wasser sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen ein gleichermaßen beliebtes Reiseziel.
Daher verwundert es kaum, dass der Strand im August so gut wie immer überfüllt sein soll.

Leider hatten wir wegen des regnerischen Tages nicht die Möglichkeit, den Strand von seiner „Postkartenmotiv“-Seite zu bewundern. Allerdings erhielten wir dadurch einen charmanten alternativen Blick auf den Traumstrand bei Sturm und Nieselregen.

Gut zu wissen: Zusätzliche „Besucher“ des Strands sind kleine, wilde Schweine, die man insbesondere in den Abendstunden antrifft.
Fahre daher besonders langsam und vorsichtig!

TAG 2 - VON STINTINO NACH PALAU

Unsere Highlights: Das Örtchen Castelsardo & die Insel La Maddalena
Gefahrene Strecke: 140 Kilometer, 2,5 Stunden
Unterkunft: Grand Hotel Palau, Palau

Nach einem kräftigen Frühstück in unserer Unterkunft setzten wir unseren Roadtrip am nächsten Morgen bei anhaltendem starken Regen entlang der Küste von Stintino über Porto Torres nach Castelsardo bis nach Palau fort.

Die Route verläuft sowohl entlang der Küsten als auch durchs Landesinnere
Entsprechend abenteuerlich findet man einerseits gut ausgebaute Straßen vor, andererseits findet man sich gefühlt auf besseren Feldwegen wieder.
Deshalb verwundert es nicht, dass die Straßen über kein ausreichendes Abwassersystem verfügen!
Da es während unserer Fahrt hauptsächlich geregnet hat, verblieb das gesamte Wasser auf den Straßen. Hier war wirklich Vorsicht geboten: Man kann die nächste Pfütze und deren Tiefe kaum abschätzen. Ist man mit einer etwas höheren Geschwindigkeit unterwegs, kann es passieren, dass das Wasser höher als dein Auto spritzt.

Unseren ersten Zwischenstopp in der Kleinstadt Porto Torres nutzten wir lediglich dafür, etwas Tagesproviant zu kaufen und können daher nicht wirklich viel berichten. Erwähnenswert ist allerdings, dass die Stadt über größere Supermärkte etc. verfügt.
Das könnte für dich interessant sein, wenn du eine Ferienwohnung in Stintino hast, denn dort findest du nur kleine Lädchen, die nur über ein begrenztes Sortiment verfügen.

CASTELSARDO

Weiter geht die Fahrt bis nach Castelsardo, dessen Schönheit wir bereits bei der Einfahrt in den Ort erkennen konnten: der Blick auf die hoch oben thronende, alte Festung zog uns in ihren Bann.
Aus diesem Grund fuhren wir gleich hoch zur Festung und erkundeten diese nach der Zahlung eines Eintrittspreises von 5 € (Stand 2022) pro Person.
Das Geld war es allerdings nicht wert, da man auch abseits der Festung einen guten Blick auf den kleinen Ort und das Meer erhaschen kann.

Von der Festung aus schlenderten wir zu Fuß in den Ort, der mit seinen vielen schmalen und engen Gassen und tollen kleinen Restaurants besticht. Mehr italienisches Flair geht kaum!
Solltest du zur Mittags- oder Abendzeit mit Hunger in den Ort kommen, empfehlen wir dir die kleine Pizzeria Da Frassau (Via Brigata Sassari 1, 07031 Castelsardo).
Hier solltest du allerdings unbedingt vorab einen Tisch reservieren, um einen Platz zu erhalten.

CAPO TESTA

Den nächsten und zugleich letzten Zwischenstopp vor Palau haben wir auf der kleinen Halbinsel Capo Testa eingelegt.

Dort kannst du einen kurzen Spaziergang vorbei an den unzähligen interessant geformten Granitfelsen machen oder bei schönem Wetter in einer der vielen kleinen Buchten schwimmen gehen.

Da es während unseres Aufenthaltes extrem windig war und hin und wieder geregnet hat, entschieden wir uns gegen eine Erfrischung im Meer.
Statt kristallklarem Wasser haben wir ein stürmisches Meer vorgefunden, das mit geballter Kraft gegen die riesigen Granitfelsen knallte – eine imposante Erfahrung.

Unser Tipp: Zum Parken empfehlen wir dir in der Hauptsaison den Parkplatz am langen Sandstrand (große Schotterfläche auf der rechten Seite) und nicht den am Wendeplatz, denn die Parksituation dort ist eine Katastrophe.

TAG 3 - PALAU UND LA MADDALENA ERKUNDEN

An Tag 3 unserer Sardinien Rundreise sind wir ziemlich früh aufgestanden, denn wir hatten uns Einiges vorgenommen.

Unser Hotel haben wir ohne Frühstück gebucht, dafür sind wir in das nur wenige Meter entfernte kleinen Café namens ORSOCafe Palau spaziert, um uns auf typisch italienische Art für den Tag zu stärken.

Wir genossen unsere leckeren Cappuccinos und ließen uns ein süßes Schoko-Croissant (it. Cornetto) schmecken, während wir die Einheimischen beobachten, die vor Arbeitsbeginn ebenfalls im Café in den Tag starten.

PALAU

Zu Fuß starteten wir anschließend eine Tour durch die Kleinstadt direkt am Wasser.

Palau ist kein wirkliches Highlight und daher für viele Sardinien-Reisende nur ein Durchgangsort, um den Norden der Insel zu erkunden oder für ein Tagesbesuch im Rahmen einer Fahrt nach La Maddalena zu bleiben. So auch für uns. Daher dauerte die Tour durch die Stadt nicht länger als 1 Stunde, dann hat man so ziemlich alles gesehen, was es dort zu sehen gibt.

LA MADDALENA

An Palaus Hafen befindet sich die Anlegestelle auf die Perle Sardiniens –  die Insel La Maddalena, die als Nächstes auf unserem Programm stand.

Die Tickets für die gerade einmal 20-minütige Überfahrt bekommst du entweder in einem der Tickethäuschen oder direkt auf der Fähre. Wir haben unser Ticket direkt auf der Fähre gekauft und für 2 Personen mit Mietwagen insgesamt 51 € (Stand 2022) bezahlt.
Die Fähren fahren stündlich zwischen 8 Uhr morgens und 3 Uhr nachts und ermöglichen dir damit eine flexible Überfahrt.

Gut zu wissen: Solltest du La Maddalena nicht mit dem Auto besuchen wollen, was wir dir allerdings nicht empfehlen, kannst du dein Auto während deines Aufenthaltes am Parkplatz Parcheggio Palau Libero (Via Riva dei Lestrigoni 24 , 07020 Palau) kostenlos den gesamten Tag stehen lassen. Der Parkplatz ist in der Hauptsaison ab 09:30 Uhr schon ziemlich voll, also sei lieber frühzeitig dort, da du sonst auf dem Hafen-Parkplatz viel Geld fürs Parken bezahlen musst.

Die Insel La Maddalena ist hauptsächlich nur im Hafenbereich bevölkert. Der größte Teil der restlichen Insel ist geschützt.

Gut zu wissen: Am Hafen von La Maddalena kannst du dir bei einem der Bootsanbieter ein Schlauchboot für den Tag mieten.
Solltest du während der Hauptsaison vor Ort sein, musst du, um eines der Boote zu ergattern, unbedingt vorab telefonisch reservieren.

Wenn du möglichst viel sehen möchtest, ist es sinnvoll, die Hauptstraße entlangzufahren und so die Insel einmal zu umrunden. Dabei kommst du garantiert an so ziemlich vielen Stränden und Buchten vorbei.

Über eine schmale Brücke gelangst du außerdem auf die Nachbarinsel Caprera.
Auch wir sind dort hingefahren, da wir unbedingt die wunderschöne Bucht Cala Napoletana mit eigenen Augen sehen wollten. Man erzählte uns, es sei dort wie an einem karibischen Strand.

Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Letztendlich waren wir über 45 Minuten in der prallen Sonne, auf Steinen und Trampelpfaden unterwegs (der Rückweg dauert, da es nur bergauf geht, sogar etwas länger). Festes Schuhwerk ist für diese Strecke ein Muss!

Bei unserer Ankunft waren wir dann echt etwas enttäuscht.
Obwohl das Wasser zwar wirklich glasklar war, überzeugte uns das Flair nicht wie gedacht. Insbesondere wegen des langen und anstrengenden Wegs und der Menschenmenge, die sich trotz Nebensaison auf den kleinen Strandabschnitt der Bucht Handtuch an Handtuch quetschten.

Solltest du allerdings Abenteuer suchen, Wandern lieben und keinen langen Strandbesuch planen, könnte dies ein gelungener Ausflug für dich sein.

Wir haben schlussendlich den schweißtreibenden Rückweg angetreten, um zurück auf die Insel La Maddalena zu fahren.
Durch Zufall haben wir dort den hinter einem sehr holprigen Weg versteckten Strand Capocchia d’ù purpu gefunden, vor dem du direkt parken kannst.
Diesen herrlichen Strand können wir dir wirklich sehr empfehlen!

Kleiner Wermutstropfen war allerdings auch hier, dass trotz Nebensaison sehr viel los war.
In der Hauptsaison musst du dann wahrscheinlich schon gleich früh morgens dort sein, um noch einen Liegeplatz zu bekommen.

Nach einem doch noch gelungenen Strandtag ging es anschließend wieder mit der Fähre zurück nach Palau.

TAG 4 - VON PALAU NACH OLBIA

Unsere Highlights: Die engen Gässchen in Arzachena & das Dolce Vita in Olbia
Gefahrene Strecke: 40 Kilometer, 45 Minuten
Unterkunft: Maison et charme hotel boutique, Olbia

ARZACHENA

Auf unserem Weg nach Olbia haben wir noch einen Zwischenstopp in dem kleinen, authentischen Dorf Arzachena eingelegt.
Dort wollten wir uns unbedingt selbst ein Bild von der Kirche Santa Lucia mit den berühmten bunten Treppen machen.

Außer den farbenfrohen Treppen gibt es in Arzachena nichts weiter zu sehen, daher empfehlen wir einen Ausflug dorthin nur, wenn es auf deiner Strecke liegt.

Gut zu wissen: Um dem Parkplatz vor der Kirche erreichen zu können, musst du durch sehr enge Gässchen mit teils Gegenverkehr fahren. Dafür braucht man selbst als guter Autofahrer mit mittelgroßen Autos starke Nerven!

OLBIA

Für viele Urlauber ist Olbia der erste Stopp auf ihrer Sardinien Rundreise, da sich der größte Flughafen im Nordosten der Insel nur wenige Minuten von der Stadt entfernt befindet.  

Die viertgrößte Stadt Sardiniens ist eine sehr überschaubare Hafenstadt, die sich wunderbar zu Fuß erkunden lässt.
Olbia ist geprägt von vielen kleinen, verwinkelten Gassen, die mit ihren bunten Häuserfassaden zum Schlendern einladen.

Die Corso Umberto ist die belebteste Straße der Stadt.
Dort findest du von regionalen sowie internationalen Geschäften über kleine, einladende Cafés und Bars, bis hin zu ausgezeichneten Restaurants alles, was das Herz begehrt.
Mit einem Aperitif in der Hand und einer Platte mit Wurst- und Käseköstlichkeiten auf dem Tisch des kleinen Lokals hätten wir stundenlang das rege Treiben und die vorbeilaufenden Menschen beobachten können.
Daher gehört Dolce Vita in Olbia sozusagen zum Sightseeing-Programm.

Solltest du zum Shoppen nach Olbia kommen, findest du etwas außerhalb des Zentrums in der Nähe des Flughafens mehrere Bekleidungsgeschäfte sowie Decatlon und die Shoppingmall Centro Commerciale Terranova.

TAG 5 - VON OLBIA NACH OLBIA BUDONI

Unsere Highlights: Der Sonnenaufgang am Strand von Budoni, die Passstraße Senna Silana & der Nationalpark Gennargentu
Gefahrene Strecke: 39 Kilometer, 50 Minuten
Unterkunft: Hypnotic Guesthouse, Budoni

PORTO SAN PAOLO

An Tag 5 geht die Reise weiter Richtung Westen.
Den ersten Halt legten wir in dem nur 25 Autominuten entfernten kleinen Badeort Porto San Paolo ein.

Am Strand von Porto San Paolo hast du einen fantastischen Blick auf die Isola Tavaolara, eine Felsinsel direkt vor Sardinien. Mit ihrem markanten Felsrücken ist die Insel ein echtes Wahrzeichen der Region.

Mit einem der Tourenanbieter vor dem Strandzugang ist die Isola Tavaolara per Boot in rund 10 Minuten zu erreichen.

Für uns ging es allerdings nicht auf die Insel (keine Touren während der Nebensaison), sondern weiter nach San Teodoro zum wunderschönen Spiaggia Dell Isuledda.

SAN TEODORO

Der Parkplatz am Spiaggia Dell Isuledda ist kostenlos, allerdings ist der Weg dorthin durch Schlaglöcher und steinige Wege nicht ganz autofreundlich.

Belohnt wirst du dafür mit einem feinen, weißen Sandstrand und kristallklaren Wasser, der uns diesmal wirklich an Strände aus der Karibik erinnerte.
Einem gelungenen Strandtag steht somit und dank des kleinen Kiosks sowie eine Toilette nichts mehr im Weg.

Bevor wir unser nächstes Ziel Budoni ansteuerten, wollten wir nach all der Entspannung am Strand noch etwas Action erleben und machten einen kleinen Umweg zum nahegelegenen Monte Nieduu.
Dort soll es einen versteckten Wasserfall mit verschiedenen Naturpools inmitten des Bergs geben.

Obwohl wir insgesamt eine Stunde mit dem Auto, im Internet, in Google Maps, mit der Drohne und zu Fuß danach suchten, konnten wir den Weg zum Wasserfall leider nicht finden.
Solltest du den Weg zum Monte Nieddu gefunden haben, lass uns die Beschreibung unbedingt zukommen oder schreib sie in die Kommentare.

BUDONI

In Budoni angekommen haben wir den restlichen frühen Abend genutzt, um den schönen, direkt am Meer gelegenen Urlaubsort zu erkunden.
Das Leben spielt sich entlang der Hauptstraße ab. Hier findest du Restaurants, Bars, Cafés, Ladengeschäfte mit Strandzubehör und andere Läden. Auch Supermärkte und eine Tankstelle sind vorhanden.

Besonders gefallen hat uns der feine und über zwei Kilometer lange Sandstrand mit dem herrlich leuchtenden blauen Meerwasser.
Folgst du den Schildern zur Baia di Budoni (Bucht von Budoni), findest du am Strand einen vorgelagerten kleinen Salzsee, in dem sich hin und wieder auch Flamingos befinden.

Unser Tipp: Wirklich sehenswert ist der absolut magische Sonnenaufgang direkt am Strand.
Selbst wenn du kein Frühaufsteher bist, solltest du dir wenigstens einen Morgen den Wecker stellen, um dieses wundervolle Naturereignis zu beobachten. Die Atmosphäre lässt sich kaum in Worte beschreiben – traumhaft!

TAG 6 - TAGESAUSFLUG ZUR BADEBUCHT CALA GOLORITZE

PASSO GHENNA SILANA

Für Tag 6 hatten wir einen Tagesausflug zur Cala Goloritze geplant und sind deshalb wieder früh aus den Federn.

Erst fuhren wir circa zwei Stunden über die Schnellstraße sowie anschließend über die enge und kurvenreiche Passstraße, den Passo Ghenna Silana entlang.
Solltest du im Osten Sardiniens unterwegs sein, empfehlen wir dir unbedingt den Pass entlangzufahren.
Hier erwarten dich neben den engen Straßen eindrucksvolle, teils bizarre Landschaften überwiegend aus Kalkstein.
Bei größtenteils mäßiger Steigung fährst du immer wieder an Schluchten und steilen Felswänden vorbei.
Das schätzen auch einige Motorradfahrer, die dir auf der gesamten Strecke begegnen.
Polizeikontrollen werden zur Sicherheit durchgeführt, weshalb es uns nicht verwunderte, dass wir in einer kleinen Bucht in eine ebensolche gerieten.

CALA GOLORITZE

Im Nationalpark Gennargentu angekommen muss du dein Auto abstellen und anschließend 4 Kilometer zu Fuß über Kies und Geröll bis zur Cala Goloritze laufen.

Es handelt sich um einen Trekking-Weg, weshalb dort nur festes Schuhwerk erlaubt ist. Das wird auch am Eingang kontrolliert.

Der Preis für ein Ticket zur Nutzung des Weges kostet pro Person 6 € (Stand 2022). Bei zügigem Laufen benötigst du für den Weg bis zum Strand 1 bis 1,5 Stunden.
Nimm diesen Weg wirklich nur auf dich, wenn du körperlich fit bist und es dir nichts ausmacht, bei praller Sonne steil bergauf und bergab über Geröll zu laufen.

Für Familien mit Kindern ist dieser Weg definitiv nicht zu empfehlen.

Dementsprechend erleichtert waren wir, als wir die Bucht Cala Goloritze endlich erreichten.
Die Bucht ist malerisch! Leider ist sie aber auch in der Nebensaison etwas überlaufen, weshalb der Platz am kleinen Strand ziemlich knapp ist.

Daher lautet unser Fazit: Diese Anstrengung ist es nicht wert!
Beim nächsten Mal werden wir die Bucht definitiv per Boot von Cala Gonone aus besuchen und uns die Strapazen ersparen.
Tickets für die Bootsausfahren sollten während der Hauptsaison bereits im Voraus gebucht werden, denn diese sind bereits vormittags oft schon ausgebucht.

BAUNEI

Um uns für die Anstrengungen der vergangenen Stunden zu belohnen, haben wir direkt nach dem Nationalpark noch einen Stopp im kleinen Ort Baunei eingelegt und dort ein leckeres Gelato gegessen.

Der idyllische Ort liegt inmitten der Hochebene, die du bereits sehr gut entlang der Passstraße erkennen kannst.

Wenn du aus Richtung Norden kommst und kurz vor Ortseinfahrt Budoni in der Straßenbucht hältst, hast du einen super Ausblick auf den dortigen Fußballplatz, der inmitten der Berge auf einer Höhe liegt.

Baunei ist unter den Touristen zwar kein Geheimtipp mehr, aber es lohnt sich dennoch, einen Stopp in dem charmanten Ort zu machen.

Wieder zurück in Budoni ging es für uns zum Abendessen in das Restaurant „Symposium“. Dort gab es wirklich köstliches Essen zu angemessenen Preisen.

Sowohl die Pizza als auch die Spaghetti mit Frutti di Mare waren sowas von lecker!

TAG 7 - VON BUDONI NACH VILLASIMIUS /CAGLIARI

Unsere Highlights: Der Spiaggia di Porto Giunco & das Erdnusseis bei Kremet in Cagliari
Gefahrene Strecke: 228 Kilometer, 3 Stunden
Unterkunft: Falkensteiner Resort Capo Boi, Villasimius

Am nächsten Tag waren wir ein letztes Mal pünktlich am Strand, um den magischen Sonnenaufgang an der Küste Budonis erleben zu können.

Anschließend fuhren wir durch das Landesinnere weiter an den circa drei Stunden entfernten Strand Spiaggia di Cala Monte Turno.
Dort kannst du dein Auto direkt hinter dem Strand parken und mit nur wenigen Schritten bist du direkt an dem feinen Sandstrand.

Der riesige Strandabschnitt ist eben und während unseres Aufenthaltes hatte es trotz Wind überhaupt keine Wellen, sodass du ganz gemütlich in das kristallklare Wasser laufen kannst.
Das große Restaurant direkt am Strandeingang bietet außer Speisen und Getränken, Sonnenliegen sowie Sonnenschirme an, solltest du keinen eigenen dabeihaben. Zudem bieten sie auch eine öffentliche Toilette an.
Dadurch steht einem perfekten Tag am Strand nichts mehr im Weg.
Das tolle an der Nebensaison ist, dass du hier fast allein am Strand bist.
In der Hauptsaison dagegen kann der Strand gerne mal überfüllt sein.

Der Küstenabschnitt rund um Villasimus und die Costa Rei ist unumstritten einer der beliebtesten bei deutschen Touristen, insbesondere bei Familien mit Kindern. Denn die Strände im Süden Sardiniens sind zweifelsohne mit die schönsten der Insel und somit für einen Badeurlauber optimal.

Unsere 5 favorisierten Strände in der Region rund um Villasimus sind die folgenden:

• Spiaggia di Porto Giunco
• Spiaggia di Campulongu
• Spiaggia di Porto Sa Ruxi
• Spiaggia di Simius
• Spiaggia di Punta Molentis

Solltest du nicht nur auf Entspannung am Strand aus sein, ist es sicherlich gut zu wissen, dass diese Region dünn besiedelt und somit kulturell recht wenig geboten ist. Dafür musst dann du in die Hauptstadt Cagliari fahren.

CAGLIARI

Den Abend wollten wir in Cagliari, Sardiniens Hauptstadt verbringen.
Diese erreichst du von Villasimius mit dem Auto aus in ungefähr einer Stunde. Der Weg dorthin ist in jedem Fall eine Reise wert, da du größtenteils direkt an der Küste entlangfährst.

Cagliari ist im Gegensatz zu anderen europäischen Hauptstädten keine richtige Metropole, sondern eher mit einer Großstadt vergleichbar.

Im Vergleich zu unseren vorherigen Zielen während des Roadtrips ist uns sofort aufgefallen, dass die Stadt vergleichsweise sehr laut ist, es ziemlich turbulent zugeht und die Anzahl der Autos sich wahrscheinlich verdreifacht hat.
Nach einer Woche in vorwiegend kleineren Dörfern und der Natur war das für uns ein echtes Kontrastprogramm.

Das Auto haben wir am Hafen geparkt und die Stadt zu Fuß erkundet.

Für unseren Geschmack ist die Hauptstadt Sardiniens nicht wirklich besonders. Genau wie in anderen Städten findest du hier zahlreiche Bars, Restaurants und Geschäfte.
Nach dem Abendessen haben wir noch das leckerste Erdnusseis der Insel bei Kremet Gelateria, einer Eisdiele direkt im Zentrum, gegessen.
Anschließend waren wir dann froh, uns wieder auf den Heimweg in unser ruhiges Dörfchen machen zu können.

Unser Fazit zu Cagliari: Um die Stadt zu erkunden reichen dir ein paar Stunden beziehungsweise ein halber Tag.
Planst du einen Besuch an Cagliaris 8 Kilometer langem Hausstrand Spiaggia del Poetto, solltest du mindestens einen zusätzlichen Tag dafür einplanen. Neben dem azurblauen Meer, den tollen Strandbädern und der Restaurants bieten Bootsverleihe, Tauch- sowie Segelschulen zahlreiche Freizeitmöglichkeiten an.
Die moderne Strandpromenade eignet bestens sich für ausgedehnte Spaziergänge und Radtouren.

TAG 8 - VON VILLASIMIUS NACH ORISTIANO

Unser Highlight: Die wunderschöne Stadt Bosa
Gefahrene Strecke: 146 Kilometer, 2 Stunden
Unterkunft: Via Del Centro Guesthouse, Oristano

An unserem letzten vollen Tag setzten wir uns wieder ziemlich früh für die zweistündige Fahrt in Richtung Westen ans Steuer.
Die letzte Nacht verbrachten wir in der charmanten Kleinstadt Oristano.

Dort findest du direkt in der typisch italienischen Altstadt eine kleine Einkaufsstraße, zahlreiche Restaurants, Supermärkte sowie kleine Geschäfte.
Oristano ist weniger touristisch geprägt, weshalb es wenig verwundert, dass wir kaum Touristen gesehen haben.

An der Küste, am äußersten Rand der Stadt kannst du schwimmen, surfen (Windsurfen, Kiten, Wellenreiten), Tauchen, Reiten, Wandern, Spazierengehen oder einfach nur die Natur genießen.

Als wir bemerkten, dass die Geschäfte und Restaurants pünktlich gegen 13 Uhr aufgrund der Siesta schlossen und Oristiano dadurch wie ausgestorben wirkt, entschlossen wir uns, weiter nach Bosa zu fahren.
Denn den Tag am Strand zu verbringen, war aufgrund des wieder einmal regnerischen Wetters keine Option für uns.

BOSA

Wenn du von Oristiano nach Bosa entlang der Küste fährst, erreichst du zunächst den Vorort Bosa Marina. Dieser liegt direkt am Meer und gehört bei den Touristen zu einem der beliebtesten Badeorte der Westküste.

Dank des Regens haben wir die Küste an der Bosa Marina nicht mit dem sonst wunderschönen türkisblauen Meer und weißem Sand vorgefunden, sondern grau und ziemlich stürmisch.
Um das faszinierende Naturschauspiel zu beobachten, haben wir in einer Parkbucht direkt an der Küstenstraße geparkt.
Die teils 4 bis 5 Meter hohen Wellen prallten mit voller Kraft gegen die Küste.
Wir hätten Stunden dort sitzen und das Schauspiel beobachten können.

Um unser eigentliches Ziel Bosa zu erreichen, fuhren wir noch circa 10 Minuten weiter.
Da sich die kleine charmante Stadt auf einem Hügel befindet, kannst du Bosa schon von Weitem erkennen.

Am besten parkst du dein Auto vor der Stadt und läufst zu Fuß über die Brücke des Flusses Temo, bis in die Innenstadt. Mit dem Auto kommst du hier ohnehin nicht weit.Um unser eigentliches Ziel, Bosa, zu erreichen, fuhren wir noch circa 10 Minuten weiter.
Da sich die kleine charmante Stadt auf einem Hügel befindet, kannst du Bosa schon von Weitem erkennen.

In keiner anderen Stadt haben wir so viele enge und verwinkelte Gässchen durchquert wie in Bosa, die dank des Hügels mit hunderten von Treppen versehen sind. Lass dich einfach treiben und bewundere die vielen bunten Häuser. Mehr italienisches Flair bekommst du nicht einmal in Castelrado!

Im oberen Teil der Stadt findest du die Burgruine des „Castello Malaspina“ aus dem 12. Jahrhundert.
Im unteren Stadtteil warten viele Restaurants, Bars und Geschäfte darauf, von dir entdeckt zu werden. Aufgrund ihres ganz eigenen Charmes ist Bosa für uns mit Abstand die schönste Stadt Sardiniens.

Schweren Herzens fuhren wir abends wieder zurück nach Oristano.

UNSER FAZIT

Die Behauptung, dass Sardinien die europäische Karibik sei, stimmt teilweise. Zumindest, wenn es um die wunderschönen Strände und das türkisblaue Wasser geht.

Geht es ums Essen und die Lebensart, befindet man sich dort dennoch im Land des Dolce-Vitas und nicht in der Karibik. Der Lifestyle ist definitiv anders als in der Karibik, aber dennoch eine Erfahrung wert.
Das Vorteilhafte an Sardinien ist die kurze Anreise mit circa 1,5 bis 2 Stunden. Sie ist deutlich kürzer als eine Flugreise in die Karibik.
Sollten wir die Insel erneut besuchen, haben wir uns fest vorgenommen, mehr Zeit in Budoni sowie in Bosa zu verbringen. Das waren für uns die tollsten Orte der Insel.

Wenn du die Möglichkeit hast, die Insel zu besuchen, dann tu es! Am besten nutzt du dafür die Nebensaison, da dann die Preise günstiger und die Stände weniger überfüllt sind.

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