Der Roller – das wichtigste Fortbewegungsmittel in Thailand. Es scheint beinahe so, als gäbe es im ganzen Land genauso viele Roller wie Einwohner.
Auch für uns war er, was die kürzeren Strecken betrifft, das Fortbewegungsmittel schlechthin. Aus diesem Grund möchten wir unsere Erfahrung, die wichtigsten Informationen sowie hilfreiche Tipps zum Mieten eines Rollers in Thailand mit dir teilen.
Die meisten Roller, die du in Thailandi mieten kannst, sind 125-Kubik-Roller (Klasse A Motorrad), die in der Handhabung ähnlich wie 50-Kubik-Roller sind, die man in Deutschland mit einem Autoführerschein (Klasse B) fahren darf. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der höheren Leistung der 125-Kubik-Roller, weshalb du offiziell einen Motorradführerschein (Klasse A) benötigst. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du zusätzlich einen gültigen internationalen Führerschein dabeihaben. Dieser ist nur in Verbindung mit deinem nationalen Führerschein gültig, daher musst du bei einer Polizeikontrolle beide Dokumente vorzeigen.
In der Praxis wird auf Bali jedoch häufig nicht so streng darauf geachtet, ob Touristen den erforderlichen Führerschein der Klasse A besitzen. Viele Rollervermieter schauen eher auf den Verdienst und in der Regel kannst du mit einem Autoführerschein (Klasse B) problemlos einen Roller mieten. Dennoch ist es wichtig, genau zu prüfen, welchen Roller du wählst. Wenn du einen 125-Kubik-Roller mietest, für den dein Führerschein nicht gilt, kann eine Polizeikontrolle teuer werden – oft wird das Bußgeld auf Grundlage dessen festgelegt, wie viel Geld du gerade dabeihast, da es leider gelegentlich auch zu Korruption kommt.
Noch kritischer wird es im Falle eines Unfalls. Ohne die richtige Fahrerlaubnis könnte deine Versicherung die Zahlung verweigern, was zu erheblichen finanziellen Konsequenzen führen kann. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich strikt an die offiziellen Vorgaben zu halten und nur einen Roller zu mieten, für den du auch eine gültige Fahrerlaubnis besitzt.
Einen Roller kannst du an praktisch jeder Straßenecke, online oder über deine Unterkunft mieten. Viele Unterkünfte haben Kooperationen mit Vermietungsunternehmen oder verfügen selbst über einige Fahrzeuge, sodass dir in der Regel schnell ein Roller zur Verfügung gestellt werden kann.
Bei seriösen Vermietungsunternehmen mag der Preis im Vergleich etwas höher sein, allerdings kommen hier keine versteckten Kosten auf dich zu und der Service im Fall eines Unfalls oder einer Beschädigung verläuft meist einwandfrei sowie problemlos.
Die Preise für einen Roller variieren stark je nach Motorisierung und Mietdauer. In touristischen Regionen kann auch die Haupt- und Nebensaison die Preisgestaltung beeinflussen.
An folgenden Preisen kannst du dich orientieren: ca. 200 – 250 THB pro Tag (ca. 6€) für einen etwas älteren Roller mit einer schwächeren Motorisierung und ca. 250 – 350 THB (ca. 8€) pro Tag für einen modernen Roller mit einer stärkeren Motorisierung.
Bei einer Langzeitmiete kann der Preis nochmal etwas günstiger sein.
Es kommt natürlich immer darauf an, bei wem du den Roller mietest und wie gut du verhandeln kannst.
Fast immer wird beim Mieten eines Rollers eine Kaution fällig. Die meisten Vermieter verlangen entweder deinen Reisepass oder eine Kaution in bar.
Da der Reisepass dein wichtigstes Dokument während deiner Reise ist (ohne ihn kannst du das Land nicht verlassen), empfehlen wir dir, lieber das Bargeld als Kaution zu hinterlegen. Falls es bei der Rückgabe zu Problemen kommen sollte, hast du im schlimmsten Fall „nur“ etwas Geld verloren, anstatt dass dein einbehaltener Reisepass als Druckmittel gegen dich verwendet wird.
Mietet man einen Roller bei der eigenen Unterkunft, fällt die Kaution oft komplett weg, da du ihnen bereits bekannt bist. In den meisten Fällen ist der Mietpreis hier zwar etwas höher, dafür bleibt einem der potenzielle Ärger mit dem Reisepass erspart.
Bei der Anmietung eines Rollers wird in der Regel ein sehr einfacher Mietvertrag verwendet, der oft nur ein bis zwei Seiten umfasst. Zu den wesentlichen Bestandteilen gehören:
Es ist wichtig, dass du den Roller vor der Anmietung gründlich auf Schäden überprüfst und sicherstellst, dass diese im Vertrag festgehalten werden. So vermeidest du mögliche Streitigkeiten bei der Rückgabe.
Bevor du mit einem Roller losfährst, solltest du unbedingt eine kurze Probefahrt machen, um sicherzustellen, dass der Roller einwandfrei funktioniert. Hier sind einige wichtige Punkte, die du beachten solltest:
Wenn alles in Ordnung ist, bist du bereit loszufahren!
Unser Tipp: Für die Navigation haben wir Karten-Apps wie Google Maps oder Apple Karten genutzt. Um dein Handy bequem und sicher zu nutzen, empfehlen wir dir, eine Smartphonehalterung für den Lenker des Rollers mit auszuleihen. So hast du beide Hände frei und kannst dich besser auf die Fahrt konzentrieren.
Getankt werden kann entweder an offiziellen Tankstellen oder bei kleineren Straßenständen/Läden.
Bei den kleineren Läden bekommst du den Sprit meist in alten Schnaps- oder Plastikflaschen und schüttest ihn selbst in deinen Tank.
An der Tankstelle wird der Sprit vom Tankwart in deinen Roller gefüllt, und du bezahlst direkt an der Zapfsäule.
Gut zu wissen: Der Sprit der Straßenverkäufer ist oft verdünnt und daher von minderer Qualität. Das Ergebnis davon ist, dass die Tankfüllung schneller verbraucht wird und der Spritpreis im Vergleich zu einer Tankstelle höher ist.
In abgelegenen Regionen kann es sein, dass du keine Tankstelle findest. Daher solltest du vorher ausreichend tanken, anderenfalls bist du auf den Sprit der Straßenhändler angewiesen.
Solltest du bereits Erfahrungen mit dem Rollerfahren haben, miete dir in jedem Fall einen Roller und genieße die Unabhängigkeit und Flexibilität des Rollers.
Falls du jedoch keine Erfahrung hast, solltest du sorgfältig darüber nachdenken, ob du auf den teilweise chaotischen Straßen mit Linksverkehr das Rollerfahren erlernen möchtest.
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