Der Roller – das wichtigste Fortbewegungsmittel auf Bali, um von A nach B zu kommen.
Gefühlt findest du auf der ganzen Insel mehr Roller als Einwohner. Wir haben uns fast ausschließlich mit dem Roller fortbewegt. Daher möchten wir unsere Erfahrung, die wichtigsten Informationen sowie hilfreiche Tipps zum Mieten eines Rollers mit dir teilen.
1. Führerschein & Voraussetzungen auf Bali
Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du zum Mieten eines Rollers in Besitz eines gültigen internationalen Führerscheins der Klasse A (Motorrad) sein. Bedenke dabei, dass dieser nur in Verbindung mit dem nationalen (deinem normalen) Führerschein der Klasse A gültig ist. Das bedeutet, dass du bei einer Polizeikontrolle beide Führerscheine vorweisen musst.
Bei so gut wie allen Rollervermietern in Bali kannst du auch mit dem Führerschein der Klasse B (Auto) ohne Probleme einen Roller leihen.
Das Kritische dabei ist, dass du oftmals einen Roller mit 125 Kubik erhältst.
Diese unterscheiden sich in der Handhabung nicht von einem 50 Kubik-Roller, welchen du mit dem Führerschein der Klasse B fahren darfst.
Achte deshalb genau darauf, welchen Roller du mietest. Solltest du dich dafür entscheiden, den für deinen Führerschein nicht zugelassenen 125 Kubik Roller zu wählen, bedenke, dass du im Fall einer Polizeikontrolle enorme Probleme bekommen kannst, die oft sehr teuer werden.
Indonesien ist ein korruptes Land. Oft erfinden Polizisten einen Grund, weshalb du etwas bezahlen solltest. Wie viel das kostet? Generell immer so viel, wie in deinem Geldbeutel vorhanden ist!
Aber in der Regel geht alles gut und die Polizisten interessieren sich nur wenig für deinen Führerschein.
2. Wo soll ich den Roller mieten?
Roller kannst du an jeder Straßenecke, online oder in deiner Unterkunft mieten.
Diese haben Partnervermietungen und können dir den Roller schnell zur Verfügung stellen.
Unseren Roller in Ubud und Nusa Dua haben wir über den Verleiher BIKAGO gemietet.
Überzeugt habt uns dabei das Versicherungspaket sowie der Hol- und Bringservice des Rollers.
Der Preis ist vergleichsweise etwas höher, allerdings kommen hier keine versteckten Kosten auf dich zu und der Service im Fall eines Unfalls oder einer Beschädigung ist einwandfrei.
3. Wie teuer ist das Mieten eines Rollers auf Bali?
Der reine Mietpreis liegt im Durchschnitt bei circa 5 €- 6 € pro Tag.
Bei einer Langzeitmiete kann der Preis nochmal etwas günstiger sein.
Es kommt immer darauf an, bei wem du den Roller mietest. Wenn du bei einem Straßengeschäft mietest, hast du meist einen günstigeren Preis als bei Onlineverleihern. Dafür hast du eventuell keinen oder nur einen geringen Versicherungsschutz. Die Kosten für das Abschleppen bei einem Ausfall musst du höchstwahrscheinlich auch selbst tragen.
Am Ende ist es deine Entscheidung, ob du das Risiko in Kauf nimmst oder lieber etwas mehr ausgibst, um rundum abgesichert zu sein und entsprechenden Service zu bekommen.

4. Der Roller-Check: Was gibt es bei der Übernahme zu beachten?
Stell sicher, dass du sterilisierte Helme für den Fahrer und Mitfahrer bekommst!
Prüfe den Roller optisch auf Schäden und halte dies mit Bildern und auf dem Mietvertrag fest!
Schaue mit wie viel Sprit du den Roller übernimmst, damit du ihn bei der Rückgabe wieder mit demselben Stand zurückgibst!
Halte in deinem Mietvertrag schriftlich fest, wie viele Kilometer du mit dem Roller zum vereinbarten Preis fahren darfst!
Schau, ob ein Erste-Hilfe-Set im Helmfach zu finden ist!
Erkundige dich nach der Telefonnummer, die du bei Notfällen kontaktieren kannst!
Führe einen Praxistest im Sinne einer kleinen Probefahrt durch, um das Licht, die Bremsen, das Gas, die Hupe etc. auf ihre Funktionalität zu prüfen!
Lass dir die Fahrzeugpapiere geben!
Sollte alles in Ordnung sein, kannst du losdüsen.
Unser Tipp: Um Ziele zu finden, sind wir ausschließlich mit Karten-Apps wie Google Maps gefahren. Damit du dein Handy aus Sicherheits- und Bequemlichkeitsgründen nicht in der Hand halten musst, empfehlen wir dir, eine Smartphonehalterung für den Lenker mit auszuleihen.

5. Wie wird der Roller betankt?
Tanken kannst du entweder bei Tankstellen (Pertamina) oder bei kleinen Ständen/Läden.
Bei den kleineren Läden bekommst du den Sprit meist in alten Schnaps- oder Plastikflaschen und schüttest ihn selbst in deinen Tank.
Achtung: Der Sprit ist meist etwas gepanscht und damit von minderer Qualität. Das Ergebnis daraus ist, dass die Tankfüllung schneller verbraucht wird und der Preis im Vergleich zu richtigen Tankstellen teilweise etwas teurer ist.
In abgelegenen Regionen kann es sein, dass du keine Tankstelle findest und dadurch auf den Sprit der Straßenhändler angewiesen bist, was allerdings nicht weiter schlimm ist.
Auf Bali gibt es zwei verschiedene Spritsorten. Die Tankwarte und Ladenbesitzer kennen sich aus und verkaufen dir das richtige Benzin – keine Sorge!
An der Tankstelle wird der Sprit vom Tankwart in deinen Roller gefüllt und direkt an der Zapfsäule bezahlt, was der Unterschied zu Deutschland ist.
6. Allgemeines zum Rollerfahren
- Linksverkehr: In ganz Indonesien herrscht Linksverkehr! Mach dir darüber nicht allzu viel Gedanken! Das Abbiegen sowie die Vorfahrtsregeln sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Du wirst dich aber relativ schnell daran gewöhnen.
Die Roller vor dir erinnern dich schnell wieder daran, wo es lang geht.
- Straßen: Die Straßen in den Touristenhochburgen Balis sind gut ausgebaut. Wir haben allerdings auch katastrophale Straßenverhältnisse auf Bali erlebt wie beispielsweise extrem steinige Straßen, lange Schotterpisten und extreme Steigungen/Senkungen und das auf engstem Raum. Da kommt nicht wirklich Freude beim Fahren auf.
- Regen: Hier lautet die Devise: Runter vom Gas! Gerade beim Abbremsen oder an steilen Straßen wird es gerne sehr rutschig. Ein Unfall im Urlaub muss wirklich nicht sein.
- Sonnenschutz: Der angenehme Fahrtwind täuscht. Denk daran, dass die Sonne trotzdem da ist, auch wenn dir nicht heiß wird. Gerade bei längeren Strecken solltest du dich unbedingt vorher mit Sonnencreme eincremen.
- Helm sichern: Durch das Helmfach hast du die Möglichkeit, einen Helm darin einzuschließen. Den zweiten Helm klemmst du mit dem Verschluss zwischen Helmfach und Sitzbank ein. Damit kannst du die Helme beim Roller lassen und musst sie nicht mit dir herumschleppen.
- Gepäck: Für unsere Wertgegenstände haben wir immer einen Rucksack dabei, den der Mitfahrer trägt. Damit hast du zum Helmfach zusätzlichen Stauraum, den man in der Regel auch benötigt.
Solltest du Bedenken haben, dass an einer längeren Ampelphase jemand von hinten etwas aus deinem Rucksack stehlen kann, ziehe ihn vorwärts auf.
7. Vor- & Nachteile einer Roller Mietung auf Bali
Vorteile
- hohe Flexibilität und Unabhängigkeit
- schnelleres Erreichen der Ziele als mit einem PKW oder Bus
- es kann auch auf engen Straßen gefahren werden
- günstiger als PKW mieten oder private Fahrer
Nachteile
- bei längeren Strecken teilweise echt unbequem
- keine Klimaanlage
- weniger Stauraum für Transportgegenstände
- hohe Verletzungsgefahr bei Unfällen

Unser Fazit
Solltest du bereits Erfahrungen mit dem Rollerfahren haben, miete dir in jedem Fall einen Roller und genieße die Unabhängigkeit und Flexibilität des Rollers.
Solltest du keine Erfahrung haben, überleg dir gut, ob du auf den chaotischen Straßen Balis das Rollerfahren lernen möchtest.
Nützliche Links & empfohlene Reiseführer für dich
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