Amed, das aus fünf kleineren Dörfern zu einer Dorfgemeinschaft miteinander verschmolzen ist, liegt direkt an der wunderschönen Küste im Osten Balis. Vom Massentourismus verschont locken die authentischen Küstenörtchen ruhesuchende Urlauber, Entdecker, Abenteurer, Schnorchler und vor allem Taucher an.
Warum auch du bei deinem Aufenthalt in Bali unbedingt einen Abstecher nach Amed machen solltest, haben wir in diesem Beitrag für dich festgehalten.
Die Besonderheit der Dorfgemeinschaft Amed liegt darin, dass sich all die kleinen, traditionellen Fischerdörfer direkt entlang der Küste erstrecken. Die einzige Hauptstraße, Jalan Ketut Natih/Jalan Amed, verbindet die Ortschaften und verläuft malerisch entlang des Meeres. Fährst du die Küstenstraße entlang, erwartet dich ein einzigartiges, größtenteils unverbautes Panorama über den türkisblauen Ozean.
Ein besonders beeindruckender Ausblick bietet sich an der Kurve nahe Jemeluk. Von dort aus hast du einen herrlichen Blick über die gesamte Bucht und kannst zudem die Riffe sowie die Schnorchler im kristallklaren Wasser deutlich erkennen. Deshalb lautet in Amed die Devise: Miete dir einen Roller, setz den Helm auf und los geht’s!
Wenn du nützliche Tipps und Informationen zum Rollerfahren sowie mieten auf Bali suchst, dann lies die unbedingt unseren Beitrag „Roller mieten auf Bali - hilfreiche Tipps und Informationen“ durch.
Wenn du weiße, feine Sandstrände erwartest, wie du sie vielleicht aus anderen Teilen Balis kennst, müssen wir dich leider etwas enttäuschen. Die Strände in Amed sind überwiegend dunkel und stellenweise steinig. Doch genau das verleiht ihnen ihren ganz eigenen, besonderen Charme, denn es handelt sich um Lavastrände.
Das Schöne an Amed ist, dass du nicht weit hinausschwimmen musst, um hunderte bunte Fische im kristallklaren Wasser zu beobachten. Einige der farbenprächtigen Riffe befinden sich direkt in der Nähe des Strandes.
Beim Schnorcheln solltest du jedoch auf die Strömung achten, denn auch bei ruhiger See kann sie manchmal überraschend stark sein.
Ein weiterer Pluspunkt ist die entspannte sowie ruhige Atmosphäre, die an allen Stränden in Amed herrscht. Die meisten Strände sind naturbelassen und bieten je nach Tageszeit ausreichend schattige Plätze.
Einige Hotels mit direktem Strandzugang bieten für eine kleine Gebühr Liegen zur Miete an.
Unser Hoteltipp: Wir waren besonders angetan vom Lipah Beach, an dem sich auch unser Hotel Hidden Paradise Cottages mit direkter Strandlage befand. Es war einfach wunderschön. Das Hotel bietet nicht nur einige Liegen am Strand an, sondern direkt vor diesem Strandabschnitt befindet sich ein beeindruckendes, noch intaktes Riff. Das absolute Highlight ist der nahegelegene Turtle Point (100m zu Fuß), an dem du täglich mehrere Schildkröten beim Seegrasfressen beobachten kannst.
Laute Partys bis in die frühen Morgenstunden, wie sie in der Gegend rund um Kuta zu finden sind, gibt es in Amed glücklicherweise nicht. Die Ruhe ist hier deutlich spürbar; manchmal hatten wir sogar das Gefühl, die Zeit verläuft hier etwas langsamer als anderswo auf Bali.
Selbst Autos und Roller waren während unseres Aufenthalts im Vergleich zu anderen Teilen der Insel nur wenige unterwegs.
Die Region ist daher ideal zum Entspannen und Durchatmen. Genieße deine Zeit, indem du dich mit einem spannenden Buch auf eine der Liegen am Strand oder an deinem Hotelpool zurückziehst. Viele Hotels bieten zudem verschiedene Spa- und Massage-Anwendungen an, um dir noch mehr Erholung zu bieten.
Für deine Reise nach Bali wird ein Steckdosenadapter benötigt, da dort die Steckertypen Typ A und B genutzt werden. Die in Deutschland verbreiteten Steckertypen C und F existieren dort nicht. Den passenden Adapter findest du hier: Reiseadapter Bali.
Abseits der Riffe am Strand bietet Amed für Taucher großartige Riffformationen und beeindruckende Korallengärten. Daher hat sich Amed weltweit einen Namen bei Tauchern gemacht. Hier findest du zahlreiche kleine Tauchschulen und Anbieter für Schnorcheltouren. Das Beste daran: Trotz seiner Bekanntheit bleibt es angenehm ruhig! Deshalb können wir dir das Tauchen und Schnorcheln in dieser Region nur wärmstens ans Herz legen.
All unsere Tauchgänge haben wir über die Tauchbasis Eurodive Bali gebucht.
Dank Nebensaison hatten wir das Glück, an beiden Tauchtagen die einzigen Kunden der Tauchbasis zu sein. Was in unserem Fall bedeutete, dass wir alleine direkt hinter der Tauchbasis vom menschenleeren Strand aus ins Wasser zum Tauchen gehen konnten.
Das Highlight dieses Tauchgangs war der Weißspitzenriffhai auf circa 18 Meter, welcher sich unter einer Koralle versteckt hatte.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Auto, zum USAT Liberty Schiffswrack und dem Coral Garden.
Beide Spots sind vom Strand aus zugänglich. Das USAT Liberty Wrack ist ein echtes Unterwasser-Highlight: Du kannst unter idealen Bedingungen rund um das gesamte Wrack tauchen oder als Schnorchler darüber schwimmen.
Beim Einstieg ins Wasser ist jedoch Vorsicht geboten: Wir haben mehrfach beobachtet, wie Personen auf den teils rutschigen Steinen in Kombination mit den brechenden Wellen ausgerutscht und gestürzt sind, aber glücklicherweise ohne Verletzungen davongekommen sind.
Der Coral Garden, nur wenige Meter vom Wrack entfernt, ist ideal für Taucher, die Strömungstauchen mögen. Auch Schnorchler kommen an diesem Spot voll auf ihre Kosten.
Falls du keine eigene Schnorchelausrüstung dabei hast, kannst du diese entweder am Strand, vor dem Wrack oder bei einer der vielen Tauchschulen für nur wenige Rupiah ausleihen.
In Amed erlebst du ohne Zweifel den schönsten Sonnenuntergang im Osten Balis. Am Abend versammeln sich viele Touristen am bekannten Sunset Point, der sich direkt an der Küstenstraße zwischen Amed und Jemeluk befindet.
Früher war dieser Ort lediglich ein Schotterparkplatz, an dem sich Einheimische und Touristen mit einem mitgebrachten Bier trafen, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Der Sunset Point hat sich mittlerweile stark verändert: Für die ganztägig ausgelassene Stimmung sorgen jetzt ein Restaurant, eine Bar, zahlreiche Sitzgelegenheiten sowie ein Infinity-Pool. Der Eintrittspreis, der für die Location erhoben wird, kann für Speisen und Getränke innerhalb des Sunset Points eingelöst werden.
Unverändert geblieben sind die preiswerteren Restaurants/Bars hinter und neben dem Sunset Point, wie das Blue Earth Village Café sowie das See You Again Café, die ebenfalls einen grandiosen Blick auf den Sonnenuntergang bieten.
Unabhängig davon, wo du dich befindest, ist der Sonnenuntergang mit dem Vulkan Agung im Hintergrund und dem Meer im Vordergrund der perfekte Abschluss für einen herrlichen Tag in Amed.
Falls du zum Sonnenuntergang lieber etwas aktiver sein möchtest, empfehlen wir einen Spaziergang am Strand. Dort kannst du ebenfalls beobachten, wie die Sonne hinter dem Agung verschwindet, während du deine Füße im erfrischenden Meerwasser baumeln lässt.
Nicht nur die Küste Ameds ist eine Reise wert, sondern auch das bergige Hinterland, welches du mit dem Roller in nur knapp 5 bis 10 Minuten erreichst.
Dort findest du Natur pur! Saftig grüne Wälder, verschiedene Pflanzenarten und Reisfelder, soweit das Auge reicht. Mittendrin befinden sind einige Wanderwege, die du unbedingt entlang gehen solltest.
Andere Reisende wirst du hier so gut wie nicht treffen. Dafür jede Menge Einheimische, die ihrer täglichen Arbeit auf den Feldern nachgehen. Daher sollte ein Ausflug in das bergige Hinterland unbedingt auf deinem Sightseeing-Plan für Amed stehen.
Um zum Tirta Gangga Wasserpark zu gelangen, empfiehlt es sich, einen Roller oder einen privaten Fahrer über 12Go.com zu mieten. Der Wassertempel liegt etwa 15 Kilometer von Amed entfernt und die Fahrt dauert rund 40 Minuten.
Die Anlage beeindruckt mit zahlreichen Wasserbecken, Teichen voller Lotusblumen, unzähligen Koi-Karpfen, kunstvollen Springbrunnen und einem separaten Badebereich. Bekannt wurde der Wasserpalast vor allem durch die sozialen Medien, wo zahlreiche Fotos vor der Hauptattraktion, dem 11-stufigen Lotuswasserbrunnen, veröffentlicht wurden. Auf diesen Bildern schwimmen die Koi-Karpfen oft dicht um die Menschen.
Vor Ort fiel uns leider auf, dass die Bekanntheit des Tirta Gangga Wasserparks und der damit verbundene Tourismus den Fischen erheblich schadet. Um die beliebten Fotos zu ermöglichen, werden die Fische während der gesamten Öffnungszeiten angefüttert, damit sie um die Besucher schwimmen, die ebenfalls eines dieser inszenierten Bilder machen möchten. Dies hat dazu geführt, dass viele der Fische mittlerweile stark übergewichtig sind – einige sind sogar so dick, dass sie Schwierigkeiten beim Schwimmen haben.
Zusätzlich hatten wir den Eindruck, dass einige Besucher den Palast hauptsächlich besuchen, um sich selbst für ein Foto in Szene zu setzen, während das Interesse an der Anlage selbst eher gering ist.
Wer zum Wasserpalast fährt kommt am berühmten Fotospot Lahangan Sweet Bali vorbei. Hierzu haben Julia und Basti von thisworldiswide einen tollen Beitrag mit allen Infos für dich verfasst.
Restaurants, Warungs, Bars und Cafés findest du zur Genüge, vor allem entlang der Hauptstraße und in den kleinen Gässchen der verschiedenen Orte. Angeboten werden meist lokale Gerichte wie Currys, gegrillter Fisch, Tempeh oder Mie Goreng. Die Preise für Essen und Getränke sind, wie fast überall auf Bali, auch in Amed sehr preiswert.
Besonders gut gefallen hat uns in Amed, dass man in einigen Warungs direkt am Strand essen oder etwas trinken kann. Unser absoluter Favorit war das Warung Indah, das nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt lag. Hier haben wir oft frische Säfte und köstliche balinesische Gerichte zu super Preisen genossen und das Beste daran war der direkte Blick auf das türkisblau schimmernde Meer.
Ebenfalls sehr ansprechend fanden wir das Warung Amsha, das ebenfalls balinesische Küche anbietet sowie das Warung Celagi, das für seine Fischgerichte und Currys bekannt ist. Beide bieten die Möglichkeit, leckere Gerichte mit Blick aufs Meer zu genießen.
Für alle, die es gerne etwas westlicher mögen, ist das bekannte Rimba Café eine tolle Option. Hier kannst du in einem schönen Ambiente köstlichen Kaffee sowie fantastisches, hausgemachtes Essen genießen. Die Preise sind zwar etwas höher, aber die Qualität und der Charme des Cafés machen es zu einem beliebten Treffpunkt in Amed.
Das Klima in Amed ist tropisch, jedoch im Vergleich zum Rest der Insel eher trocken. Die ideale Reisezeit für Amed liegt zwischen Juli und Oktober, da es in dieser Trockenzeit nur selten regnet. Besonders der September zeichnet sich durch den geringsten Niederschlag im Jahr aus, während der Januar als der regenreichste Monat gilt. Auch in den Monaten zwischen April und Ende Juni ist das Wetter warm und sonnig, jedoch muss man gelegentlich mit Regen rechnen. Die durchschnittliche Temperatur in Amed liegt bei angenehmen 27 °C.
Die Gegend rund um Amed ist dünn besiedelt und liegt abseits der Touristenhotspots.
Da der Massentourismus hier zum Glück noch wenig verbreitet ist, ist die Gegend allerdings nicht so leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Um innerhalb Balis nach Amed zu kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Die bequemste, aber auch teuerste Option ist die Buchung eines privaten Fahrers. Auf Bali gibt es zahlreiche private Fahrer, die man entweder direkt auf der Straße anspricht oder im Voraus über Plattformen wie 12Go.com bucht.
Wir haben uns für einen privaten Fahrer entschieden, der uns einmal von Ubud nach Amed in etwa drei Stunden und ein weiteres Mal von Lovina nach Amed in ca. zweieinhalb Stunden gebracht hat. Die Kosten lagen dabei zwischen 30 und 40 €. Ähnliche Preise gelten auch für Fahrten von Sanur, Kuta oder Seminyak, die Fahrzeit variiert hier zwischen eineinhalb und zweieinhalb Stunden.
Der Vorteil eines privaten Fahrers ist, dass man direkt vor der Unterkunft abgesetzt wird und das Fahrzeug nicht mit anderen teilen muss.
Blue Bird ist das größte Taxiunternehmen auf Bali und bietet bei eingeschaltetem Taxameter oft günstigere Fahrpreise als viele private Fahrer. Auch die bekannte Grab-App ist eine beliebte Alternative.
Allerdings gibt es in einigen Regionen, einschließlich Amed, ein kleines Problem: Die großen Taxiunternehmen und Grabs sind dort nicht immer willkommen. Dies liegt daran, dass der lokale Taxi-Markt von einer Art „Mafia“ kontrolliert wird, die aus privaten Fahrern besteht.
In Städten wie Kuta, Denpasar und Seminyak sind Blue Bird-Taxis und Grab-Fahrzeuge jedoch erlaubt. Stelle sicher, dass der Taxameter eingeschaltet ist und dass der Fahrer in deine Zielregion wie Amed fahren darf, da auch offizielle Taxifahrer manchmal versuchen, höhere Preise zu verlangen oder die Fahrt zu bestimmten Zielen abzulehnen.
Wer mit einem Rucksack reist und keine Bedenken hat, längere Zeit auf einem Roller zu sitzen, kann sich einen Roller leihen und einen abenteuerlichen Roadtrip starten. Auf diese Weise lassen sich nicht nur Amed, sondern auch einige der faszinierenden Sehenswürdigkeiten der Ostküste entdecken.
Solltest du von den Gili-Inseln kommen, kannst du mit einem der täglichen fahrenden Speedbooten anreisen, die direkt im Hafen von Amed anlegen.
In der Hochsaison empfehlen wir dir, dein Ticket im Voraus zu buchen, weil die Fahrten teilweise Tage im Voraus ausverkauft sind. Unser Ticket haben wir mal bei dircetferries.com als auch über 12Go.com gekauft. Die Überfahrt dauert ungefähr eine Stunde.
In Amed wirst du keine großen Hotelanlagen finden. Stattdessen heißen dich viele kleine Hotels, private Villen, Hostels und gastfreundliche Homestays herzlich willkommen. Bei unseren Aufenthalten haben wir im Palm Garden Amed Beach & Spa Resort Bali sowie in den Hidden Paradise Cottages übernachtet und waren beide Male sehr zufrieden.
Die kleinen Hotels bieten direkten Strandzugang mit eigenen Strandliegenfür ihre Gäste, einen Pool und ein Restaurant. Außerdem ist alles vorhanden, was man für einen angenehmen Aufenthalt braucht. Das Personal ist äußerst aufmerksam und sorgt dafür, dass du dich rundum wohlfühlst. Auch das Mieten eines Rollers lässt sich ganz unkompliziert über die Hotels arrangieren.
Neben den vielen wunderschönen Seiten der kleinen Dorfgemeinschaften gibt es leider auch eine weniger erfreuliche: die erhebliche Verschmutzung der Natur. Vielen Menschen vor Ort ist noch nicht bewusst, dass die wachsenden Müllberge langfristig ihre Gesundheit gefährden und der Umwelt großen Schaden zufügen. Die Einheimischen fühlen sich von den riesigen Mengen Plastik, die durch den Tourismus und den westlichen Lebensstil entstehen, überfordert. Da weder Mülltrennung noch Recycling betrieben wird, landet der Abfall oft in der Natur oder wird verbrannt.
Es gibt jedoch erste Anzeichen für Verbesserungen: Immer mehr Organisationen und sogar Schulklassen setzen sich für eine sauberere Umwelt ein. Deshalb ist es empfehlenswert, während deines Aufenthalts so nachhaltig wie möglich zu handeln. Die Natur und die Einheimischen werden es dir danken.
Viel Spaß beim Stöbern und Planen!
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